Teilvorhaben und Projektpartner

Teilvorhaben 1:
Feldtest bei optimalen hydrologischen Bedingungen sowie ökologische und ökonomische Untersuchungen, Treibhausgasbilanz, Wissenstransfer

- Universität Greifswald -

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Das Teilvorhaben 1 (Universität Greifswald) ist sehr umfangreich und umfasst neben der Verbundleitung und -koordination die Bearbeitung von zwölf Arbeitspaketen (alle, außer AP13). Wesentliche Ziele sind:

    • Umsetzung der ‚best practice‘-Methode zur Torfmoos-Paludikultur durch Feldtests
    • Optimierung von Flächenmanagement, Ernte und Regeneration des geernteten Torfmoosrasens
    • Wissenschaftliche Untersuchungen zu ökonomischen und ökologischen Effekten insbesondere auf Treibhausgas-Bilanz, Biodiversität, Hydrologie, Nährstoffe zur Optimierung der Produktionskette für unterschiedliche Standortbedingungen
    • Veröffentlichung und Kommunikation von Projektinhalten und -ergebnissen (Wissenstransfer) zur Akzeptanzförderung und Bewusstseinsbildung bei allen Akteursgruppen und der Öffentlichkeit
    • Initiierung von Projekten für weitere Anwendungsbereiche von Torfmoos-Biomasse


Universität Greifswald
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An der Universität Greifswald, gegründet 1456, wird seit 1820 auf dem Gebiet der Moorkunde gelehrt und geforscht. Seit 2008 geschieht dies zusätzlich mit der außerplanmäßigen Professur „Moorkunde und Paläoökologie“ am Institut für Botanik und Landschaftsökologie, die seit 2023 in dem Lehrstuhl „Moorforschung“ verstetigt wurde. Die Universität Greifswald ist neben den in Greifswald ansässigen Institutionen Michael Succow Stiftung und DUENE e.V. einer der drei Partner im 2015 gegründeten Greifswald Moor Centrum (GMC). Das GMC bündelt die Greifswalder Aktivitäten rund ums Moor. In der Forschungstradition von Moorkunde, Ökologie und Landwirtschaft wurde der Ansatz der Paludikultur entwickelt: die landwirtschaftliche Bewirtschaftung nasser Moorflächen. Zahlreiche Verbundprojekte mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis zeigten die Potentiale für die moor- und damit klimaschonende Nutzung von wiedervernässten Nieder- und Hochmooren durch den Anbau von Paludikulturen (www.moorwissen.de). Die Forschungen zu Paludikultur wurden 2013 mit dem Europäischen CULTURA-Preis und dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung sowie 2021 und 2024 mit dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ausgezeichnet. Seit 2004 leitete und koordinierte die Universität Greifswald bislang acht Projekte zur Entwicklung und Erforschung von Torfmoos-Paludikultur. Im Projekt MOOSland sind mehrere Lehrstühle der Universität Greifswald beteiligt: die Arbeitsgruppe (AG) Moorforschung und die AG Allgemeine Volkswirtschaftslehre und Landschaftsökonomie am Institut für Botanik und Landschaftsökologie sowie die AG Pharmazeutische Biologie am Institut für Pharmazie.

Teilvorhaben 2:
Feldtest bei suboptimalen hydrologischen Bedingungen

- Stiftung Naturschutz Landkreis Diepholz -

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Im Teilvorhaben 2 steht der Anbau von Torfmoos in Paludikultur bei suboptimalen hydrologischen Bedingungen im Zentrum. Zum einen wird die bestehende Torfmoos-Paludikulturfläche zur wissenschaftlichen Erfassung von Langzeiteffekten und zur Optimierung der Kulturführung fortgeführt (AP2a). Als weiteres erfolgt das Einrichten einer neuen Fläche  (AP1b) nach ‘best practice’-Methode. Sowohl Bestands- als auch Erweiterungsfläche stehen für wissen­schaftliche Begleituntersuchungen anderer Arbeitspakete zur Verfügung (APs3, 7, 8, 9a, 9b, 10, 11, 13).


Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz:
Die Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz ist seit 1984 eine Ergänzung des behördlichen Naturschutzes und Schnittstelle von Verwaltung und Nichtregierungsorganisationen. Das Stiftungskapital wurde vom Landkreis Diepholz, der Stadt Diepholz, der Gemeinde Stuhr, der Gemeinde Weyhe, der Stadt Syke, der Samtgemeinde Kirchdorf sowie privaten Geldgebern zur Verfügung gestellt, die auch im Kuratorium der Stiftung vertreten sind. Im Stiftungsbeirat sind Vertreter:innen von Flächennutzer:innen (z.B. Landvolk, Jägerschaft, Bundesvereinigung Torf- und Humus­wirtschaft) und Flächenschützer:innen (z.B. BUND, NABU, BSH), welche beide wichtig sind für die fachliche Ausein­andersetzung mit Naturschutzfragen. Der Stiftungsbeirat berät fachlich und entwickelt Projekte sowie neue Förderprogramme. Die SNLD führt zahlreiche Projekte zur Entwicklung, Erhaltung und Pflege von Natur- und Landschaft - auch als Flächeneigentümerin - durch. Das Flächenmanagement erstreckt sich gegenwärtig mit steigender Tendenz auf über 800 ha, wobei ein Schwerpunkt auf großflächiger Restaurierung von Mooren mit Fokus auf Wiedervernässung und flachen Moorgewässern liegt. Als landesweit anerkannte und wirkungsreiche Institution zeichnet sich die SNLD insbesondere durch langfristige Finanzierungsmöglichkeiten sowie durch die Vermittlung zwischen verschiedensten Interessensgruppen und privaten Flächeneigentümer:innen aus. Aus diesen Aktivitäten resultieren fundiertes methodisches und konzeptionelles „Know how" auch bei großflächiger Projektentwicklung und -management, verbesserte Maßnahmendurchführung sowie ein eingespieltes Akteurs-Netzwerk und Erfahrung in Öffentlichkeitsbeteiligung. Hinsichtlich der Torfmoos-Paludikultur ist die SNLD Trägerin der Demonstrationsfläche im Barver Moor, die im Rahmen des Interreg-Projektes CANAPE angelegt wurde, und verfügt daher auch diesbezüglich über fundierte Kenntnisse.

Teilvorhaben 3:
Stakeholdermanagement und Transformationsprozess

- Universität Osnabrück -

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Im Teilvorhaben 3 werden zwei Arbeitspakete bearbeitet. Ziel von AP 5 ist es, Grundlagen eines Transformationsprozesses der Moornutzung und des Moormanagements zu ermitteln und dafür mit regionalen Akteuren in beiden Modellregionen in einen interaktiven Austausch zu gehen. Zudem untersucht AP5 die Strukturen der regionalen Umweltgovernance und die verschiedenen Mensch-Moor-Beziehungen in der Region sowie deren Bedeutung für Landnutzungspraktiken auf Mooren. Die im Projekt erworbenen Kenntnisse über Paludikultur werden im Austausch mit den regionalen Akteuren thematisiert, um neben bekannten Landnutzungspraktiken auch alternative neue zu diskutieren.  Diese offene Reflexion über Moornutzung und Moormanagement ist bereits Teil einer breiter angelegten Bewusstseinsbildung über eine nachhaltige Zukunft von Mooren. Diese verfolgen wir  AP 6. Hier übersetzen wir die Kenntnisse aus MOOSland in Ausstellungsexponate, kommunizieren das neue Wissen in Berichten auf Social Media,   gehen auf Tagungen und Messen in den Dialog mit Akteuren und integrieren das Thema Paludikultur in die Ausbildung an (Hoch)Schulen, um die Kapazitäten für das Wirtschaften auf nassen Moorflächen mit aufzubauen.


Universität Osnabrück, Institut für Geographie:
Die Forschungsgruppe Ressourcenmanagement am Institut für Geographie (IfG) befasst sich seit vielen Jahren mit der Erforschung von Transformations- und Lernprozessen innerhalb von Ressourcen- und Ökosystemmanagement sowie mit der Durchführung partizipativer Prozesse und partizipativer Modellierungen. Die Forschungsgruppe kann im Landkreis Diepholz auf Erfahrungen aus einem ähnlichen partizipativen Prozess (Forschungsprojekt „LimnoScenEs“) zurückgreifen.

Teilvorhaben 4:
Raum- und Agrarstruktur

- Universität Vechta -

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Im Teilvorhaben 4 werden zunächst regionale agrarstrukturelle Rahmenbedingungen erhoben, um daraus Handlungsempfehlungen für die großflächige Implementierung von Paludikulturen und deren Umsetzung in den zwei Modellregionen abzuleiten. Zudem ist die Entwicklung einer webgestützten Informations-, Partizipations- und Vernetzungsplattform geplant, um alle relevanten Akteure über die Potenziale der Paludikultur zu informieren und einzubinden. Ergänzend werden Empfehlungen für eine paludikulturfreundliche Ausgestaltung formeller und informeller Steuerungsinstrumente erarbeitet. Langfristig soll ein multiparametrisches Gesamtmodell „Transformation zu Paludikulturen“ entstehen in Zusammenarbeit mit dem Transformationprozess (AP5). //Bitte das vorhandene Logo der Uni löschen und die zwei Logos im NextCloud Ordner „AP13 RaumAgrarstruktur“ hochladen. //Die Beschreibung zur Universität Vechta und dem VISTRA soll bitte so klingen: Universität Vechta, Vechta Institute of Sustainability Transformation in Rural Areas (VISTRA): Das Vechta Institute of Sustainability Transformation in Rural Areas (VISTRA) an der Universität Vechta erforscht inter- und transdisziplinär nachhaltige Transformationsprozesse in ländlichen Räumen. Es verbindet Grundlagen- und Anwendungsforschung mit aktivem Wissenstransfer durch ein starkes Netzwerk aus Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik und Gesellschaft. Die Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem Agrar- und Ernährungstransformation, Nachhaltige Entwicklung, Partizipation und Governance.

Universität Vechta, Institute for Sustainability Transformation in Rural Areas:
Das Vechta Institute for Sustainability Transformation in Rural Areas (VISTRA) der Universität Vechta untersucht Regionen mit intensiver Landwirtschaft und entwickelt praxisorientierte Lösungsvorschläge für regionale Herausforderungen. Orientiert am Leitbild der Nachhaltigkeit widmet sich das Vorgängerinstitut ISPA seit 2015 verstärkt der Erforschung von Transformationsprozessen in agrarischen Intensivgebieten, speziell im nordwestlichen Niedersachsen, aus einer systemischen Perspektive und in Kooperation mit einer Vielzahl an Disziplinen als Verbundforschung. Daneben ist der Bildungsbereich bedeutsam, der die gesellschaftlichen Akteure zur aktiven Teilnahme an den Veränderungsprozessen befähigt. Die inhaltliche Dimension einer Ökonomie der Nachhaltigkeit ermöglicht es, ökonomische Chancen für die notwendigen Veränderungen zu erschließen und nutzbar zu machen.

Teilvorhaben 5:
Entwicklung und Test von auf Torfmoos-Biomasse basierten Kultursubstraten

- Torfwerk Moorkultur Ramsloh -

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Als einziger Praxispartner im MOOSland Verbund ist MOKURA im Teilvorhaben 5 für die Neuein­richtung und Aufrechterhaltung der Demonstrations­fläche im Hankhauser Moor (AP 1a, 2a, 3) sowie die Verwertung von Torfmoos-Biomasse (AP 4) verantwortlich. Ziele sind die Umsetzung der ‚best prac­tice‘-Methode zur Torfmoos-Paludikultur bei optimalen hydrologischen Bedingungen sowie eine Optimie­rung der Kulturführung und Erntemethoden, um langfristig die Rohstofflieferung abzusichern. Zudem sollen torffreie und torfreduzierte Substratmischungen mit Torfmoos-Biomasse für verschiedene An­wen­dungs­bereiche entwickelt und in Gartenbaubetrieben eine breite Anwendung finden. MOKURA bringt sich außerdem in Wissenstransfer (AP6) und Transformationsprozess (AP 5) ein.


Torfwerk Moorkultur Ramsloh Werner Koch GmbH & Co. KG:

Das Unternehmen blickt auf eine über hundertjährige Geschichte zurück und hat sich vom landwirtschaftlichen Gutshof zum Rohstofflieferanten für den Gartenbau entwickelt. In den letzten 40 bis 50 Jahren war Torf das wichtigste Produkt auf dem Markt, so dass MOKURA vor allem als Torfproduzent mehr als 500.000 m³ Torf pro Jahr an Kunden in DE, NL, FR, CH, AT verkaufte. Die sich ändernden Marktanforderungen und die Verfügbarkeit von Rohstoffen haben die Produktion des Unternehmens bereits verändert: mehr als 10% der an den Gartenbau verkauften Materialien waren 2019 Holzfasern. Diese Zahl wird sich in den nächsten drei Jahren verdoppeln. Darüber hinaus wurde im Frühjahr 2021 eine Kompostierungsanlage gebaut, da die Versorgung mit Grüngutkompost in Substrat-Qualität in Deutschland derzeit nicht ausreichend ist. Torfmoos-Biomasse ist der nächste Schritt in der Diversifizierung und wird in den nächsten drei bis fünf Jahren mindestens zwei weitere Vollzeitarbeitsplätze innerhalb von MOKURA schaffen sowie Einnahmen aus den Torfmoos-Paludikulturflächen generieren. Seit 2004 ist MOKURA in der Entwicklung, Testung und Erforschung von Torfmoos-Paludikultur tätig und hat mit Forschungspartnern, zu denen v.a. die Universität Greifswald zählt, im Hankhauser Moor die bislang größte Torfmoos-Paludikulturfäche Europas (17 ha) eingerichtet. Diese Fläche wird in MOOSland erweitert und die Nettokulturfläche durch Umstellung der Pflege- und Erntemethode erhöht. MOKURA ist bereits mit den Ausgangsstoffen Torf und Holzfaser sowie den Kultursubstraten RAL zertifiziert. Die RAL Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen soll eine Zertifizierung für Torfmoos als Substratausgangsstoff erarbeiten.

Teilvorhaben 6:
Biodiversitätsuntersuchungen (Schwerpunkt Libellen)

- Universität Oldenburg -

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Zur Bewertung der Biodiversität wird das langfristig angelegte Monitoring der Libellenfauna im Teilvorhaben 6 fortgeführt und erweitert. Die Zusammensetzung der Libellenfauna soll dabei im Hinblick auf die Abhängigkeit von den Larvalebensräumen und deren Alter sowie auf geplante strukturelle Veränderungen der Produktionsflächen (Fahrdammrückbau) untersucht werden. Um ökologische Dienstleistungen der Torfmoos-Paludikultur im Sinne des Habitatverbunds herauszuarbeiten, soll die Einbettung der Produktionsflächen in die angrenzende Landschaft erfasst werden. Dazu sollen Lage und Verbund weiterer Moorgewässer im Umkreis ermittelt sowie deren Vernetzung in Bezug auf die Libellenfauna bewertet werden. Darüber hinaus sollen biodiversitätsfördernde Maßnahmen in Bezug auf das Management und die Erntemethode entwickelt werden. Zudem unterstützt die Universität Oldenburg auch bei vielen weiteren wissenschaft­lichen Begleituntersuchungen im Hankhauser Moor (APs 7, 8, 9a, 10, 11).


Universität Oldenburg, AG Biodiversität und Evolution der Pflanzen:

Die Arbeitsgruppe „Biodiversität und Evolution der Pflanzen“ im Institut für Biologie und Umweltwissenschaften der Universität Oldenburg beschäftigt sich u.a. mit der Diversität heimischer Pflanzengesellschaften. Dabei steht immer wieder die Frage im Mittelpunkt, wie Pflanzenvielfalt Insektenvielfalt beeinflußt. Die Arbeitsgruppe wird im Projekt MOOSland beraten von Rainer Buchwald, der sich seit >40 Jahren intensiv mit der Libellenfauna Norddeutschlands beschäftigt. Die Universität Oldenburg untersucht seit 2016 die Libellenfauna auf den Flächen der Torfmoos-Paludikultur im Hankhauser Moor.

Teilvorhaben 7:
Mitwirkung bei der Weiterführung und Ausweitung der Demonstrationsflächen mit Einbindung lokaler Akteure im Landkreis Diepholz

- Landkreis Diepholz -

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Im Teilvorhaben 7 ist es Ziel, bei der Weiterführung und Ausweitung der Demonstrations­flächen sowie bei der Einbindung lokaler Akteure im Landkreis Diepholz mitzuwirken. Hierbei werden die langjährigen Erfahrungen mit Moorschutzprojekten und das große Netzwerk lokaler und regionaler Akteure eingebracht.


Landkreis Diepholz:

Der Landkreis Diepholz umfasst als kommunale Gebietskörperschaft eine Region mit einem überdurchschnittlich hohen Flächenanteil organischer Böden (15% Fläche), darunter etwa 240 km2 Hochmoore. Die zuständige Untere Naturschutzbehörde des LD beschäftigt sich seit fast 40 Jahren mit dem Schutz und der Restaurierung von Mooren, zunehmend auch unter Berücksichtigung von Klimaschutzaspekten. Als wichtigstes Instrument haben sich hierbei die großflächige Flurbereinigung und die Flächenübernahme durch den Landkreis Diepholz als grundlegende Voraussetzung erfolgreicher Vernässung organischer Böden bewährt. Aktuell hat der Landkreis 3.500 ha eigene Naturschutzflächen auf Nieder- und Hochmoor im Eigentum und in der Bewirtschaftung. Institutionell eng verzahnt mit dem Landkreis Diepholz ist die Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz für das operative Alltagsgeschäft. Der Landkreis Diepholz ist durch Eigeninitiative sowie durch seine zentrale Schnittstellenfunktion zwischen Verwaltung, Politik und Wirtschaft in der Region ein wertvoller und unverzichtbarer Partner verschiedener Moorschutzprojekte. Das im Landkreis eingerichtete Europäische Fachzentrum für Moor und Klima (EFMK) dient als Informations- und Besucherzentrum (www.moorwelten.de).

Teilvorhaben 8:
Mitwirkung bei Weiterführung und Ausweitung der Demonstrationsflächen im Landkreis Ammerland

- Landkreis Ammerland -

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Wesentliche Zielsetzung des Teilvorhabens ist die Identifikation von Ausbaupotenzialen für Paludikulturen im Landkreis Ammerland. Ein:e Moormanager:in soll als zentrale Ansprechperson für externe Akteure neu angestellt werden. Es ist geplant, lokale Akteure aus allen Bereichen miteinander zu vernetzen sowie öffentliche und private Flächen zu erkennen, um die Demonstrationsflächen auszuweiten und idealerweise weitere Maßnahmen anzustoßen.


Landkreis Ammerland:

Der Landkreis Ammerland hat eine Gesamtfläche von ca. 730 km² und befindet sich zwischen Bremen und der niederländischen Grenze im Kernbereich des Naturraumes Oldenburgisch – Ostfriesische Geest ca. 50 km südlich der Nordseeküste. Die Kleinräumigkeit der Landschaft, die ein ausgewogenes Verhältnis von Siedlungs-, Ackerbau-, Baumschul-, und Grünlandflächen bietet, ist durch die vielfältigen Landschaftsbestandteile mit Eschrücken, Wäldern, Niederungen, Moorgebieten und seinen Wallhecken mit den ausgeschilderten Fahrradrouten wichtig für den Tourismus. Aufgrund seiner klimatischen Bedingungen hat der flächenmäßig eher kleine Landkreis eine große Bedeutung für die Baumschulwirtschaft. Über 50% aller Baumschulflächen Niedersachsens liegen im Landkreis Ammerland. Dieser Wirtschaftszweig hat einen engen Bezug zu dem Thema Moor und Torf, da die Nutzung des Torfes als Kultursubstrat seit Ende des 19. Jahrhunderts die Basis für das beispiellose Wachstum von Betrieben dieser landwirtschaftlichen Kulturform gebildet hat. Aus diesem Grund ist die Erforschung von alternativen Substraten, die aufgrund des Klimaschutzes unumgänglich ist, für den LK Ammerland besonders wichtig. Viele der ca. 120.000 Einwohner haben einen sicheren Arbeitsplatz in dieser Branche und sorgen damit für eine hohe Wirtschaftskraft. Es ist daher selbstverständlich, dass sich der LK Ammerland auch in den letzten 20 Jahren immer offen für neue Wege in der Nutzung von Moorflächen für alternative Bewirtschaftungsformen gezeigt hat. Das Umweltbildungszentrum des LK Ammerland führt schulische und außerschulische Bildung für nachhaltige Entwicklung auch zum Thema Moor durch.